16.4.2018 Köln, „Sounds Wrong, Feels Right“ Sugai Ken & Swan Meat
Großartige Reihe „Sounds Wrong, Feels Right“ von Konzerten gibt es an seltsamen Wochentagen in Köln im Studio 672, erstaunlich wie viele doch Lust haben auf andere Musik und genau das erfüllt diese Reihe sehr gut. Auch schon im Voreinstimmungsfeld per DJ Wahl: Phillip Jondo..
Heute – Japan und USA – Sugai Ken und Swan Meta
„Sounds Wrong, Feels Right“
Sugai Ken
Ein Set bei dem die Präsenz und das Licht oder noch besser die Abwesenheit dessen eine Rolle spielt, Sounds, Dynamik und Pausen sind wichtig, man ist gespannt auf jeden Klang. Sprachsamples, dann links ein kleines Britzeln, rechts ein anderes kleines Knacken – es entwickelt sich, und es wird immer dunkler – was nicht leuchten soll wird abgedeckt. Nicht für für Fotos – aber für die Stimmung, irgendwann ist Sugai Ken nach hinten gegangen und spielt eine Art Zymbel, von hinten hört man sie, kommt nähe und ist jetzt wieder auf der Bühne, wir werden beleuchtet und fühlen uns ertappt. Und es bleibt spannend bis zum Ende, Bewegung, Natürgeräusche, Samples und sehr gut gemachte Pausen und Abstände. Großartig.
Swan Meat
…Ist technischer. Sehr produziert und ebenfalls mit Sprachfetzen versehen sind bald wummernde und pulsierende Sounds mit Anleihen von nahezu allem. Sie switcht zwischen Jugendhaftem und ist dann wieder Bühne, die Sounds sind fast Industrial aber auch irgendwie nicht – was aber immer anders ist ist die hochgepitchte Stimme, eine Art Sprechgesang, ein wenig in der Entscheidung zwischen Nivek-Böse und Schlumpf. Streicher und einfache verlorene Melodien wechseln mit drohenden oder wabernden Bässen oder Schlägen. Das erinnert an was, was es noch nicht gibt. Irgendwas in der Zukunft, die nahe Zukunft. Alles ist ziemlich perfekt aber die Stimme ist mal laut und mal leise und eben immer sehr hoch, bis auf einen Song, wo es offenbar um das Rollenbild Frau/Mädchen geht.
Mal hören wie das in Studioversionen klingt. In den 70ern hätte man das „abgefahren“ genannt, aber wir sind ja in 2018. Also ich denke noch nach, was es bei mir hinterlässt.
Aber ich werde sehr gern wieder bei dieser Reihe dabei sein, genau um solche Acts zu sehen. Enttäuscht wurde man bisher nicht.